KLEINE KINDER UND SICH GESUND ERNÄHREN – IST DAS MÖGLICH

Früher war ich echt ziemlich gut darin, mich gut zu ernähren. Ich kochte fast jeden Abend frisch, bereitete mir dabei meist noch einen Teil für das Mittagessen am nächsten Tag vor und fand das in der Regel sogar entspannend. Ich hörte Musik, tanzte durch die Küche oder hörte interessante Podcasts nebenbei.

Das wollte ich eigentlich auch bei behalten. Und dann kam unser Kind auf die Welt und alles war plötzlich ganz anders, als gedacht. Immer, wenn ich eigentlich kochen wollte, hatte unser Söhnchen Hunger und wollte gestillt werden. Oder er war quengelig. Ablegen ging sowieso nicht, die Trage war immer griffbereit (und schon voll gekleckert, weil ich ja damit aß und Zähne putze.

Na gut, wenn er ein wenig älter ist, wird das sicher besser. Ja, er wollte dann auch nicht mehr stillen. Dafür fing er an, sämtliche Schubladen unter mir auszuräumen oder sich mit großer Begeisterung unseren Herdknöpfen (wir haben noch einen alten Herd mit Drehknöpfen) zuzuwenden. Wieder hatte ich keine Ruhe beim Essen zubereiten. Leider viel zu oft gab es doch Brot oder einfachere Gerichte wie Nudeln mit Tomatensoße (immerhin selbst zubereitet).

Naja, bald wird er aufhören, die Schubladen auszuräumen. Ja, das tat er tatsächlich. Dafür wollte er dann mit Kaffee kochen, den Wasserkocher bedienen, Essen in der fettig-heißen Pfanne wenden oder mithelfen. Natürlich möchte ich ihn auch fördern, er will ja nur mit machen. Aber die ständige Angst, dass das Kind sich verbrüht, schneidet oder sonst wie verletzt lässt mir absolut Null Ruhe, wenn ich Gemüse waschen oder schneiden will.

Lange Rede, kurzer Sinn: Auch nach zwei Jahren ist es noch echt schwer, ausgiebig zu kochen. Das Essen sollte ja auch nicht zu spät fertig sein, da Kind dann wieder ins Bett darf. Und Nachmittags wollen wir ja auch etwas erleben, die Spielplätze unsicher machen usw..

Trotzdem habe ich nach wie vor den Anspruch, zumindest nicht täglich Weizenprodukte zu servieren und möglichst frisch zu kochen. Denn ich weiß, dass es uns allen viel besser geht, wenn wir auf unsere Ernährung achten und ich lebe meinem Kind somit auch einen gesunden Lebensstil vor. Es wird also ein Leben lang davon profitieren.

Deshalb habe ich jetzt mal alle meine Tipps zusammengestellt, die uns helfen, uns trotzdem halbwegs vernünftig zu ernähren.

Mit diesen einfachen Kniffen gelingt dir die gesunde Ernährung auch mit kleinen Kindern.

1. Mach es dir so einfach wie möglich

Das ist jetzt kein konkreter Tipp. Aber ich finde es ganz wichtig, das als erstes zu sagen. Erlaube es dir, dass gesundes Essen leicht und einfach sein darf! Du brauchst weder viele Utensilien noch komplizierte Rezepte, bei denen du stundenlang Grünkohl weich kochen musst.

2. Nutze Tiefkühlgemüse ohne Zusätze

Mittlerweile gibt es zum Glück in fast allen Supermärkten eine gute Auswahl an Tiefkühlgemüse, das nicht gewürzt oder vorgekocht ist. Durch das Schockfrosten enthält es sogar teilweise mehr Vitamine und Nährstoffe, als Gemüse, das bereits lange Transportwege und Lagerzeiten hinter sich hat. Gerade für Suppen nutze ich unheimlich gerne dieses Gemüse, da man für eine gute Gemüsesuppe ewig schnippeln muss. Dann schneide ich nur ein wenig frisches Gemüse dazu und variiere so den Geschmack. Z.B. in dem ich im Sommer Zucchini oder im Herbst Rote Beete hinzufüge. So hat man binnen weniger Minuten die Suppe auf dem Herd und muss nur noch warten, bis sie gekocht ist.

3. Halte die Gerichte einfach mit wenigen Zutaten

Wer hat gesagt, dass gesunde Ernährung kompliziert sein muss? Solange man über die Woche hinweg verschiedene Zutaten verwendet, kann man auch mit wirklich wenigen Zutaten gesunde Gerichte zaubern. Beispielsweise Erbsenreis mit Tiefkühlfisch (am besten in Bio Qualität). Einfach den Reis mit ein paar Tiefkühl-Erbsen aufsetzen und den Fisch in der Pfanne braten. Etwas Zitrone und Butter dazu und schon hat man ein gesundes Essen, dass sogar die meisten Kinder mögen.

4. Habe immer ein paar Lieblingsrezepte, über die du nicht viel nachdenken musst

Ich brauche oft viel zu lange, um mit meinem Müden Mamahirn zu überlegen, was ich auf die EInkausliste schreiben soll. Deshalb habe ich mittlerweile eine Liste an Rezepten, die einfach und gesund sind und gut schmecken notiert. Das hilft ungemein, schnell ein passendes Gericht zu finden. Und ja, da stehen so simple Sachen drauf wie Maiskolben mit Salat.

5. Rohkost und Salate brauchen nicht gekocht zu werden

Das ist jetzt wirklich keine Neuigkeit. Aber unglaublich beruhigend zu wissen, dass der Herd auch mal kalt bleiben kann (oder ein einzelner Topf ausreichen kann) für eine gute Mahlzeit. Salate kann man teilweise auch gut vorbereiten. Sei es, dass man das Blattgrün schon vorher putzt oder indem man einen Spargel- oder Kartoffelsalat (aber bitte nicht mit 3 Kg Mayonnaise) am Tag davor vorbereitet.

Salatdressing kann man in einer größeren Menge vorbereiten und es hält sich dann auch 2-3 Tage im Kühlschrank. Das ist die bessere Alternative zu meist stark gezuckerten Fertigdressings.

Avocado und Bananen sind gesund, bei kleinen Kindern beliebt und machen auch noch relativ satt. Und mit einer aufgeschnittenen Avocado hat man in 15 Sekunden eine gesunde Beilage.

6. Nutze vorbereitetes Gemüse und Salate

Das ist leider die etwas teurere und nicht immer umweltfreundlichste Variante. Aber ab und an nutze ich auch sie. Salate und teilweise sogar Karotten und anderes Gemüse gibt es mittlerweile oft schon gewaschen und geschält zu kaufen. Allerdings muss man hier echt auf die Qualität achten. Gerade Salat fault schnell. Trotzdem hat man so schnell einen Salat und muss dann nur noch eine Beilage zubereiten.

7. Essen einfrieren und bei Bedarf auftauen

Wir haben leider nur eine sehr kleine Tiefkühltruhe. Aber ein paar simple Sachen passen auch bei uns hinein. Gut geeignet zum einfrieren sind (pürierte) Gemüsesuppen oder Soßen. Auch selbst gebackenes Brot oder Gemüsemuffins kann man einfrieren.

Gesunde Ernährung ist auch mit kleinen Kindern möglich

Und tatsächlich nicht mal so kompliziert oder schwer. Wichtig ist es, dass du dir vorher überlegst, welche Zutaten du brauchst, welche Gerichte deiner Familie gut schmecken (und nein, es muss nicht immer alles allen schmecken, ist meine Meinung) und wie du dich dafür organisierst.

Ich wünsche dir viel Spaß und guten Appetit mit deiner Rasselbande

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