Wie du als junge Mutter für deine eigene Entspannung und dein Wohlbefinden sorgen kannst

Jedes Kind und jede Familie sind anders, das wissen wir. Trotzdem ist es für viele frisch gebackenen Mütter eine Herausforderung, neben den Bedürfnissen ihres Babys auch für sich selbst zu sorgen.

Rund um die Uhr bist du plötzlich für das Überleben deines geliebten Kindes zuständig. Der Schlaf fällt oft sehr kurz aus oder wird unterbrochen, du kannst deinen Körper nicht so frei bewegen weil du ständig dieses kleine Wesen trägst, schiebst, stillst oder sonst wie umsorgst und deine To-Do-Liste hat sich um etliche Dinge wie größere Bodys besorgen, Brei kochen oder Essensreste aus der ganzen Küche wischen erweitert. Da ist es nur verständlich, wenn alles, was nicht unbedingt lebensnotwendig ist, von deiner Liste gestrichen wird.

Dabei ist es doch gerade jetzt, wo du zu 100% mit deiner Liebe und Energie für dein Kind da sein möchtest umso wichtiger, dich auch um dein Wohlbefinden zu kümmern.

In diesem Blogartikel möchte ich meine Ideen mit dir teilen, wie du trotz allem kleine Pausen in deinen Alltag einbauen kannst.

Ich gestehe, wahrscheinlich schreibe ich diesen Artikel gerade deshalb, weil es mir selbst seit der Geburt meines Sohnes deutlich schwerer fällt, mir genug Schlaf, gesunde Ernährung und Sport zu gönnen. Die Zeit, in der das Kind friedlich schläft scheint immer viel zu wenig im Vergleich zu dem, was ich alles erledigen möchte oder was mir wichtig ist. Teilweise bin ich dann so platt, dass ich im Autopilot eher durch Youtube schippere anstatt bewusst etwas für mich zu tun.

Oder ich bin zwar total fertig, kann aber, wenn ich denn endlich Ruhe hätte, doch nicht einschlafen, weil der Kopf so voll ist und ich das Gefühl habe, noch viel erledigen zu wollen.

Bevor ich ein Kind hatte, war ich eigentlich ziemlich gut darin, mich um mich zu kümmern.

Morgens schrieb ich „Morgenseiten“ (so nennt Julia Cameron das Tagebuch für Kreative), kochte quasi jeden Abend frisch mit viel Gemüse und Salat und sorgte in der Regel für 7 Stunden Schlaf in der Nacht. Ich ging regelmäßig ins Tanzstudio oder machte Yoga zuhause.

Aktuell sieht es leider eher so aus, dass 5 Stunden Schlaf in der Nacht eher mein Standard sind und ich, wenn es hoch kommt, mal 20 Minuten in der Woche etwas Sport mache. Auf dem Teller landen leider viel zu häufig Nudeln, Brot oder Convenience Food wie fertige Gnocchi.

Aus diesem Grund habe ich mir diesen Monat vorgenommen, meine Verhaltensweisen wieder etwas zu ändern. Es ist wirklich an der Zeit!

Bevor ich dir sage, was ich konkret mache, möchte ich meine Erfahrungen und Tipps aufschreiben, wie Selbstfürsorge auch als junge Mama funktionieren kann.

1. Schlafen, wenn das Kind schläft.

Diesen Rat hat uns die Oberärztin im Krankenhaus gegeben und ich habe ihn mir zu Herzen genommen. Ob man nun mit dem Kind schon am frühen Abend schlafen geht oder sich einen Mittagsschlaf gönnt, ist Geschmackssache. Wichtig ist, dass man genug Zeit zum Ruhen hat, um die Energietanks wieder aufzufüllen.

Auch einfach entspannt einen Tee trinken kann Wunder bewirken. Bis dein Kind seinen Schlaf braucht, hast auch du sicher schon 100 Dinge erledigt und es ist auch Zeit für eine Pause für dich. Langfristig brennst du aus, wenn du diese Zeit damit zubringst noch alles aufzuräumen.

2. Lieber erst Pause machen und für später einen Wecker stellen.

So stellst du sicher, dass du auf jeden Fall etwas für dich getan hast (was auch immer das ist). Wenn das Kind danach immer noch schläft hast du dann noch die Chance, ein paar Kleinigkeiten zu erledigen.

3. Dinge, die erledigt werden können, wenn das Kind wach ist, nicht dann machen, wenn es schläft.

Ich habe festgestellt, dass es Tätigkeiten gibt für die ich die volle Konzentration brauche und andere, die ich auch schaffe, wenn der kleine wach ist. Auch wenn ich ohne ihn natürlich viel schneller aufräume, so ist es etwas, wo er durchaus dabei sein kann. Wenn ich einen Blogpost schreibe brauche ich dagegen Ruhe. Bestimmt hast auch du solche Tätigkeiten, die du am besten erledigst, wenn das Kind schläft. Wenn du dann die volle Konzentration hast, ist es auch viel weniger anstrengend, diese Dinge zu erledigen, als nur mit halber Gehirnkapazität. Auch erholsame Sachen wie ein Buch lesen gehören für mich in diese Sparte.

4. Akustisch entspannen, wenn das Kind am einschlafen oder trinken ist.

Je nach dem, wie das Kind und du gerade drauf sind, kann es gut funktionieren, dir selbst eine entspannende Musik oder Meditation anzuhören, wenn dein Kind gerade damit beschäftigt ist, eine Stunde an deinen Brüsten zu schnuckeln. Ich persönlich würde mich nicht ständig mit Kopfhörern abschotten. Aber manchmal tut es mir echt gut, diese Zeit zu nutzen und mir etwas anzuhören, was mich entspannt. An manchen Tage ist das eine Meditation, dann mal Musik oder ein inspirierender Podcast.

Ich hatte, ehrlich gesagt, bevor ich ein Kind hatte weder den Bedarf nach einem Tablet noch nach kabellosen Kopfhörern. Aber gerade in der Anfangszeit, als ich ständig die Hände voll hatte und auf dem Stillsessel „festsaß“, habe ich mir bald Bluetooth Kopfhörer von Willfull zugelegt. So konnte ich auch mal telefonieren oder einen Podcast hören, ohne dass das Baby von den Geräuschen gestört wurde. Dieses Modell fand ich von der Preis-Leistung gut und sie sind wirklich praktisch. * Willful Bluetooth Kopfhörer In Ear Kopfhörer Kabellos Bluetooth 5.0 Headset True Wireless Kopfhörer mit Integriertem Mikrofon,Hi-Fi Stereo Sound,Deep Bass,Bluetooth Reichweite 10M,Portable Ladecase

5. Das Baby ins Training mit einbeziehen

Ich gestehe, das klappt mal besser mal schlechter. Ich nehme mir meist nur ca. 20 Minuten Sport vor, das ist eine Zeiteinheit, die schon recht früh ganz gut funktioniert hat. Mit etwas entspannender (oder auch motivierender) Musik und einer Decke neben dir, wird dein Kind es bestimmt lustig finden, dir zuzusehen, wie du deine Übungen machst. Du kannst es für manche Fitnessübungen auch in den Arm nehmen oder in die Trage setzen. Wenn es älter ist krabbelt oder trappelt es dann wahrscheinlich lachend um dich herum.

Ich persönlich nehme mir eine feste Zeit und einen festen Wochentag vor, damit ich an dem Tag dann nicht mehr überlegen muss, was dran ist und ob ich Lust dazu habe. Wenn ich sehr müde bin mache ich auch einfach mal nur ein paar entspannende Stretchingübungen oder Yin Yoga. Das tut immer gut und ist besser als nichts.

An manchen Tagen klappt mein Vorhaben richtig gut, an anderen (zum Beispiel heute) unterbreche ich mein Training alle zwei Minuten, weil das Kind weint, an der Steckdose spielt oder sich sonst etwas in den Kopf gesetzt hat. Das kann zwar frustrierend sein, aber wenn ich merke, dass es gerade nicht geht, breche ich das Training ab und versuche es zu einem späteren Zeitpunkt noch einmal. Trotzdem habe ich so in 90% der Fälle etwas für meinen Körper getan.

Logisch ist, dass das Kind vorher ausreichend mit Milch oder Essen versorgt wurde und sich wohl fühlt. Dann steht eurem gemeinsamen Trainingsspaß nichts mehr im Wege.

6. Die Ernährung planen und gegebenfalls „Foodhacks“ nutzen

Stillen, den ganzen Tag herumrennen und für deine Familie und dich sorgen braucht jede Menge Kalorien und Nährstoffe. Da ist es besonders wichtig, dich gut zu ernähren.

Mir hilft es, mir ein paar Tage im voraus zu überlegen, was ich wann kochen möchte. Mittlerweile führe ich auch eine Ideenliste mit einfachen, möglichst gesunden Gerichten, die ich mal wieder essen möchte. Das hilft, wenn man nicht viel Zeit und Ruhe zum überlegen hat und schnell eine EInkausliste schreiben will. Ein Blick auf meine Ideen-Sammlung und schon weiß ich, was wir die nächsten Tage an Lebensmitteln brauchen.

Auch Snacks plane ich und sorge dafür, dass immer etwas halbwegs gescheites wie Obst oder Nüsse auf Vorrat zuhause sind. Klar esse ich auch Schokolade. Aber ein Vorrat an gesunden Zwischenmahlzeiten hilft mir, nicht schon am Vormittag Kekse zu naschen, wenn plötzlich der Heißhunger einsetzt.

Wenn nicht viel Zeit zum Kochen ist verwende ich Tiefkühlgemüse ohne Zusätze. So spare ich die Zeit, in der ich das Gemüse putzen und schneiden müsste und habe trotzdem recht schnell eine Suppe oder ein Pfannengericht.

Was habe ich mir nun konkret für diesen Monat vorgenommen, für meine Gesundheit zu tun?

Ich nehme mir vor allem meine mentale Entspannung und die späteren Abendstunden vor. Denn ich habe wirklich schon seit viel zu langer Zeit Einschlafprobleme. Ich bin echt müde, aber bis ich dann alles erledigt habe und mir endlich eingestehe, dass Licht aus zu machen, bin ich wieder so überdreht, dass ich ewig wach liege. Mein Plan ist, ab 22.00 Uhr alle Technik auszuschalten bzw. nur noch für entspannende Musik zu nutzen. Also Laptop, Handy, Tablet. Zumindest ist das der Plan ;).

Ich möchte wieder mehr Lesen, mich stretchen bzw. etwas Yin Yoga machen oder irgendetwas anderes, was mich wirklich entspannt und herunter fährt. So möchte ich nicht nur direkt entspannen sondern auch indirekt bewirken, dass ich früher ins Bett gehe und auch schneller einschlafe.

An Abenden an denen das Kind noch einmal wach wird, ist dieses Vorhaben natürlich schwierig. Aber auch hier gilt, wenn ich meine Vorsätze an wenigstens 50% der Tage umsetze, habe ich ja trotzdem sicher 40% mehr für mich gemacht als vorher.

Wie du siehst, niemand ist perfekt. Letztendlich geht es auch nicht darum, irgendwen anderes zu überzeugen oder gut da zustehen. Wir sind schließlich erwachsen und brauchen keine Pluspunkte bei unseren Eltern zu sammeln, damit wir am nächsten Tag länger fern sehen dürfen. Nein. Es geht schlichtweg darum, dass es dass Leben und die wertvolle Zeit mit unseren Lieben einfach mehr Spaß macht, wenn wir uns ausgeschlafen und fit fühlen. Schmerzen, Verspannungen und ein müde-entnervtes Gemüt brauchen wir schließlich genauso wenig, wie irgendwelche Dogmen. Und wenn wir dann dann mal einen richtig geilen Film bis tief in die Nacht schauen möchten, und uns das gerade voll gut tut, ist das auch okay.

Deshalb würde ich auch immer nur das tun, was sich für mich gut anfühlt. Ich mag zum Beispiel nicht so gerne Smoothies. Sie sind aufwändig, schleimig, machen nicht satt und sind kalt. Ich esse lieber Salat und frisches Obst pur. Für mich wäre es echt Banane, mir langfristig Smoothies zu verordnen. Wenn du keinen Mittagsschlaf magst, aber lieber früh ins Bett gehst, dann mach eben das. Schau, was du dir mehr wünschen würdest und dann nimm dir kleine Schritte vor, wie du deine Ziele umsetzen könntest. Es ist leichter, wenn du dir immer nur eine Sache vornimmst und diese einige Wochen machst, bis du nicht mehr darüber nachdenken musst. Dann kannst du dich der nächsten Sache widmen.

Kleine Veränderungen können über einen längeren Zeitraum enorm viel ausmachen. Jeden Tag 15 Minuten mehr schlafen bringt in der ganzen Woche Fast zwei Stunden mehr Schlaf. Wenn das nicht mal gut klingt!

Der Weg ist das Ziel. Und vergiss nicht, diese kleinen Perlen der Ruhe für dich zu genießen!

Stay Healthy and Happy,

Anna

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