DIE ERNÄHRUNG VON KINDERN MIT INTOLERANZEN UND ALLERGIEN

Für Kinder mit Intoleranzen oder Allergien gelten zwar im großen und ganzen die selben Dinge, wie für Erwachsene, allerdings gibt es ein paar Besonderheiten zu beachten, damit sie sich gesund entwickeln können. Neben dem gesundheitlichen Aspekt spielt bei Kindern auch die pädagogische Herangehensweise der Eltern eine Rolle, da Kinder viele Folgen noch nicht voll abschätzen können und natürlich auch nicht selbst die volle Kontrolle über den Einkauf und die Ernährung haben.

Vorab möchte ich sagen, dass ich selbst zum Glück bisher nicht speziell auf die Ernährung meines Kindes achten muss. Eigene Erfahrungen habe ich somit nur aus dem Berufsalltag mit Kindern, die ich in der Kita betreut habe.

Ich weiß durch Gespräche, wie schwierig es für Eltern sein kann, wenn das Kind Unverträglichkeiten und Allergien hat. Einerseits muss die Ernährung besser organisiert werden (zum Beispiel Essen für den Kindergarten oder Besuche vorgekocht) andererseits sorgen die Eltern sich eventuell oder haben vielleicht Mitleid oder mitunter sogar Schuldgefühle, weil sie dem Kind geliebte Speisen verwehren müssen. Wenn das Kind dann auch noch sehr wählerisch ist oder die Einschränkungen (noch) nicht versteht, kann das Thema zu leidigen Diskussionen führen.

Deshalb möchte ich, so gut ich kann, in dieser Serie darauf eingehen, was Eltern mitunter beachten sollten und wie sie vielleicht die eine oder andere Hürde leichter bewältigen können.

Im ersten Teil möchte ich darauf eingehen, was es gesundheitlich zu beachten gibt, wenn das Kind Lebensmittel meiden muss und wie du als Elternteil gegebenenfalls den Alltag planen kannst.


WAS GIBT ES ZU BEACHTEN, WENN KINDER UNVERTRÄGLICHKEITEN ODER ALLERGIEN HABEN

Kinder benötigen deutlich mehr Nährstoffe, Vitamine und Mineralien sowie Kohlenhydrate als Erwachsene (im Vergleich Körpergröße zum Bedarf). Manche Bausteine (z.B. die Aminosäure Histidin) können Kinder im Gegensatz zu Erwachsenen auch noch nicht selbst herstellen.

Deshalb sollte bei allen eingeschränkten Ernährungen immer sehr darauf geachtet werden, dass das Kind alle Nährstoffe bekommt, die es für sein Wachstum und seine Entwicklung benötigt. Eine reine Kartoffel-Reis-Diät oder strenge Ausschlussdiäten sollten deshalb niemals von Eltern im Alleingang durchgeführt werden! Dies könnte sonst zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen kommen, die man als Laie nicht einschätzen kann.

Hat das Kind Zöliakie oder starke Allergien die zu anaphylaktischen Schocks führen, müssen diese Lebensmittel natürlich unbedingt zu 100% gemieden werden.

Bei anderen, leichteren Unverträglichkeiten kann es manchmal sinnvoll sein, ab und an kleine Mengen zu erlauben, sofern das Lebensmittel an sich sehr gesund ist. Auf jeden Fall sollte man gut abwägen, welche Lebensmittel unbedingt weggelassen werden müssen und welche in kleinen Mengen ab und an gegessen werden können.

WO FINDET MAN HILFE FÜR KINDER MIT INTOLERANZEN?

Je nach der Menge und Schwere an Allergien und Unverträglichkeiten ist es ratsam, sich entweder einen spezialisierten Ernährungsberater zu suchen oder einen kundigen Heilpraktiker. Es gibt Kurhäuser und Kliniken, die auf Kinder mit Intoleranzen und Allergien spezialisiert sind. Dort können die Eltern mit dem Kind für einige Tage/ Wochen stationär untersucht und geschult werden.

Damit dem Kind nicht ständig Blut abgenommen werden muss, können alternative Testmethoden wie die Bioresonanz oder Kinesiologie hilfreich sein. Auf energetischem und völlig schmerzfreiem Wege wird geschaut, ob das Kind möglicherweise zusätzliche Vitamine benötigt. Auch homöopathische Mittel, wie Schüssler Salze, können das Kind in seinem Nährstoffhaushalt unterstützen. Diese Mittel führen dazu, dass Mineralien aus der Nahrung besser aufgenommen werden. Alternativmedizinisch ist es ebenfalls sinnvoll, wenn ein Heilpraktiker die Ursachen der Allergien und Intoleranzen genauer untersucht und behandelt. Auch Kinder können unter Darmfehlbesiedelungen (z.B. durch häufige Antibiotikagaben) oder Belastungen durch Umweltgifte wie Pestizide leiden. Häufig sprechen sie viel schneller auf die Behandlungen an, als Erwachsene, da die Ursache noch nicht so lange besteht.

Einige Tipps zum Thema alternative Methoden gibt es bereits im Blog. Zum Beispiel diesen Post über die Kinseiologie. Und dieser Blogartikel, indem ich auf die Unterschiede zwischen alternativer und Schulmedizin eingehe.

Wichtig hierbei ist, dass der Arzt oder Heilpraktiker sich auf das Kind einlässt und ihm freundlich und mit Ruhe begegnet. Gerade wenn die Behandlung über längere Zeit erfolgen soll, muss das Kind sich dort ja wohl fühlen damit es bereit ist, bei den Behandlungen mit zu machen.


WIE KANN DIE VERTRÄGLICHE ERNÄHRUNG IN DER SCHULE ODER KITA UMGESETZT WERDEN?

Jede Kindertageseinrichtung hat ihre eigenen Regelungen und Vorgehensweisen. Manche Richtlinien zur Lebensmittelverarbeitung variieren je nach Stadt oder Bundesland. Auch die personelle Situation kann beeinflussen, wie gut die Kooperation mit der Kita oder Schule klappt. Wichtig ist auf jeden Fall, als Eltern klar und freundlich zu kommunizieren, worauf bei der Ernährung des Kindes geachtet werden sollte und unter welchen Beschwerden es sonst leidet. In manchen Kitas wird speziell für das Kind mit gekocht, in anderen müssen die Eltern selbst Essen mitbringen. Ich denke wenn man freundlich ist und bereit, mit den Pädagogen zu kooperieren, ist es möglich, Lösungen zu finden wie das Kind verträglich ernährt werden kann. Ich selbst habe schon verschiedene Modelle in unterschiedlichen Einrichtungen miterlebt, die erfolgreich geklappt haben.

Auf jeden Fall ist es mittlerweile in allen Kinderbetreuungseinrichtungen Pflicht, dass zu beginn jeder Woche ein Speiseplan ausgehängt wird, auf welchem die Eltern sich informieren können. So kannst du im Vorhinein sehen, an welchen Tagen du mitunter etwas zu Essen einpacken musst.

Für dich selbst kann es hilfreich sein, vorgekocht und eingefroren immer eine Portion an “Notfallessen” Zuhause zu haben, das du nur schnell auftauen und dem Kind einpacken kannst.


WAS KANN MAN ALS ELTERN TUN, DAMIT DIE SPEZIELLE ERNÄHRUNG MÖGLICHST GUT FUNKTIONIERT?

Je nach Alter und Typ des Kindes kann die Umsetzung der Ernährungsumstellung recht unterschiedlich aussehen. Wichtig ist es aber immer, dass man das Kind mit einbezieht und ihm möglichst viel erklärt.

Kinder wollen von jüngstem Altern an ihre Umgebung und ihr Leben mitgestalten. Als Eltern ist es unsere Aufgabe eine Verbindung zu finden zwischen dem, was gut für unser Kind ist und seinen eigenen Wünschen und Bedürfnissen. Wir beobachten unser Kind genau und erkennen, was es mag, was es nicht mag, was ihm leicht fällt und wo es (noch) Unterstützung benötigt.

Das gilt für alles andere genauso wie für die Ernährung.

Schon kleinste Kinder kann man z.B. ihre Ernährung mitbestimmen lassen, indem man ihnen eine kleine Auswahl an Speisen auf den Teller legt und die Möglichkeit gibt, selbst zu essen. Und auch in diesem Alter kann man schon mit einfacher Sprache darauf hinweisen, dass etwas nicht gut für es ist. (Beispiel bei Brot, wenn es das nicht verträgt: „Das Brot tut dir weh, es macht dir Aua im Bauch“).

Älteren Kinder ab ungefähr drei bis vier Jahren kann man schon deutlicher erklären, dass es bestimmte Sachen nicht essen sollte. Kinder in diesem Alter können Zusammenhänge zwischen Bauchschmerzen und Essen schon langsam herstellen. Wichtig ist auch hier, mit verständlichen Worten zu benennen, was das Problem ist.

Im Kindergartenalter kann man, wenn man Lust hat, auch mit Experimenten spielen. Es gibt jede Menge „Chemieversuche“ für dieses Altern, in denen Kinder sehen können, wie Enzyme arbeiten. Sei es, indem man Gummibärchen in Cola oder heißem Wasser auflöst oder mit Spülmittel Fette trennt oder oder oder. So können Kinder beobachten, was bei einer chemischen Reaktion passiert. Dann kann man die Verbindung ziehen und erklären, dass z.B. bei einer Laktoseintoleranz dem Kind dieses „Spüli“ oder diese „Cola“ im Bauch fehlen und es deshalb Bauchschmerzen bekommt, weil das Gummibärchen (also die Milch) nicht zersetzt werden können. Wenn das Kind solche Reaktionen gesehen und verstanden hat, wird es wahrscheinlich viel eher bereit sein, sich auf die Ernährungsumstellung einzulassen.

Eine weitere schöne Möglichkeit, damit das das Kind seine Unverträglichkeiten oder Allergien verstehen lernt sind Lebensmittelbilder. Diese findest du ganz einfach in Werbeprospekten von Supermärkten. Gemeinsam könnt ihr daraus Wurst, Milch, Obst und Gemüse ausschneiden und damit spielen. Ihr könnt z.B. sortieren, welche Lebensmittel es verträgt und welche nicht. Anschließend könnt ihr die verträglichen Lebensmittelbilder weiterverwenden.

Dein Kind kann dir damit zeigen, welche es besonders gerne mag. Oder ihr stellt daraus gemeinsam Gerichte auf einem Puppenteller her, die es gerne mal essen würde.

Mit dieser Herangehensweise kann man gemeinsam mit und für das Kind die Ernährung umstellen.


Im nächsten Blogartikel wird es darum gehen, wie auch schwierige Esser einbezogen werden können und wie ihr gemeinsam das Essen planen könnt.

Jetzt wünsche ich dir eine schöne Zeit mit deiner Familie

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