Die ersten Wochen mit Kleinkind und Neugeborenem
Wow, die letzten Wochen ist so viel passiert und ich habe mir bewusst eine Auszeit vom Bloggen genommen. Allerdings dachte ich, dass ich schneller wieder schreiben würde. Denn das Schreiben ist mein Ausgleich, tut mir gut und inspiriert mich selbst zu immer wieder neuen Ideen.
Tatsächlich war es dann aber doch teilweise sehr herausfordernd, im Familienalltag mit nun zwei kleinen Kindern anzukommen. Wenn das eine Kind schlief, war das andere meistens wach. Die Abendstunden, die ich sonst gerne zum schreiben nutze, ließ sich mein (sonst wirklich entspanntes Neugeborenes) meist weder in die Trage noch sein Bettchen legen. Nein, Abends ist unruhe- und Zappelzeit angesagt und das Leben nur auf Mamas Arm und an der Brust erträglich.
Dazu kam eine Erkältungswelle, wenig Personal und Covid in der Kita und die Osterferien und so hatten wir wirklich kaum eine Minute zum durchatmen in den vergangenen Wochen.
Und so kam es, dass ich die letzten Wochen abends meist völlig erledigt entweder schunkelnd durch die Wohnung schlurfte, oder mich mit dem Kind im Arm von einer Fernsehserie nach der anderen berieseln lies. Hände frei zum schreiben oder tippen hatte ich jedenfalls nicht.
Gedanken, über was ich denn gerne mal wieder schreiben will tauchten immer wieder auf. Aber irgendwie war auch nie die Hand frei, um diese Ideen zu notieren. Seit ein paar Tagen lässt sich unser Mini Menschlein tatsächlich abends auch mal in die Trage setzen. Aber tatsächlich waren in meinem müden Kopf eben absolut keine der Ideen mehr auffindbar. So ist das wohl, wenn man seit Wochen Nachts alle 1-2 Stunden aufwacht.
Da sich im Leben eines Neugeborenen aber alle paar Wochen oder sogar Tage etwas verändert im Verhalten, bin ich optimistisch, dass ich die nächsten Wochen wieder etwas regelmäßiger an den Laptop komme.
Jedes Baby hat einen ganz eigenen Charakter. Von Geburt an.
Die Erkenntnis der letzten Wochen war vor allem, dass wirklich jedes Baby schon mit seinem eigenen Charakter auf die Welt kommt. Natürlich wusste ich das schon vorher, aber jetzt habe ich es tatsächlich in meinem Leben erfahren dürfen. Unsere Kinder sind schon in den ersten Wochen wirklich sehr unterschiedlich. Und jetzt wird mir auch klar, warum ich vielleicht manchmal bei dem ersten Kind sehr gestresst war und andere das nicht immer so verstehen konnte.
Warum ich ihn so viel trage wurde ich gefragt. Oder warum ich so wenig plane und sehr darauf achte, dass wir nicht zu viel unternehmen, nicht zu lange bleiben usw.. „Dann schläft er halt mal nicht“, wurde mir gesagt. Oder „Lass ihn doch mal alleine einschlafen“.
Unser großes Kind war von Anfang an einfach sehr Nähe bedürftig, sehr laut und schrill und schnell Reizüberflutet. Die ersten Wochen gab es im Kinderwagen viel Geschrei, die Trage dagegen war der absolute Lieblingsort. Ich habe ihn immer meinen „kleinen Höhlenbewohner“ genannt, weil er da am liebsten nicht mehr raus wollte.
Unser zweites Kind kam nicht nur in der Gegensätzlichen Jahreszeit und Tageszeit, mit ganz anderem Tempo und komplett andere Haarfarbe auf die Welt, nein es ist einfach die Entspannung in Person. Kinderwagen, auch mal alleine im Bettchen einschlafen, sogar manchmal lieber im Bett liegen als in der Trage oder auf dem Arm sein – das war für uns die ersten Tage richtig ungewohnt. Und richtig laut geweint wird nur äußerst selten.
Tatsächlich hatte ich die ersten Tage manchmal ein schlechtes Gewissen, weil ich ihn so viel in seinem Bettchen schlafen lies und das Gefühl hatte, ich müsste doch mehr tun, mehr mit ihm machen. Aber dann konnte ich akzeptieren, dass es auch leicht sein darf mit Baby.
Also, meine Botschaft heute an alle Mamas und Papas:
Mach dich nicht fertig, wenn du ein Kind hast, dass viel weint oder komplizierter zu sein scheint, als andere Kinder und wenn du alles daran setzt, dein Leben so stressfrei wie möglich zu halten. Jedes Kind ist anders und wahrscheinlich hat es absolut nichts mit deinen Fähigkeiten zu tun, wenn dein Kind viel weint. Sei einfach für dein Kind da und sei liebevoll. Das ist das Beste, was du tun kannst.
Über die Geburt und das Zusammenführen der Geschwister berichte ich gerne ein anders Mal, wenn denn Interesse da ist. Für heute lasse ich die Tasten ruhen und sage „Bis bald.“ Und so chaotisch es zur Zeit oft sein mag, ich bin dennoch überglücklich und es fühlt sich richtig schön nach Familie an. Außerdem weiß man beim zweiten Kind schon „(Fast) alles ist eine Phase. und geht vorbei.“