Bevor ich ein Kind bekam, habe ich mir, wie wahrscheinlich jede Mutter, lebhaft ausgemalt, wie mein Leben aussehen würde. Ich dachte an frühe Morgende, an weniger Ausgehen können und hatte ganz viele romantische Szenen im Kopf. Freudestrahlend begleitete ich mein Herzenskind durch den Tag, spielte mit ihm und genoss es, weniger zu arbeiten. Natürlich würde ich weiterhin ins Tanzstudio gehen, das Kind wäre gerne und oft bei den Großeltern. Und überhaupt. In meinem Kopf klappte das alles ganz wunderbar.

Ich bin ehrlich, ich habe das Mama-Sein gehörig unterschätzt.

Die Nächte waren viel kürzer und zerrissener, als ich angenommen hatte. Mein Kind viel anhänglicher, als ich es mir je hätte denken können. Da saß ich nun, völlig übermüdet, mit einem kleinen Wesen in der Trage, dass sich nie mehr als ein paar Zentimeter von uns entfernt ablegen ließ. Meine Freunde hatten einen ganz anderen Tagesrhythmus und auch wenn die Großeltern gerne auf den Kleinen aufpassten – Es war nie lang genug, um nur ansatzhalber das Chaos zu bewältigen. Und hätte mir Jemand vorher erklärt, dass ich, ich absoluter Kontrollfreak (ich checke sonst drei Mal jeden Morgen, ob ich alles in der Tasche habe) tatsächlich ohne Portemonnaie in den Urlaub fahren würde, hätte ich nur laut gelacht. Aber Stilldemenz kann tatsächlich ein ernsthaftes Problem sein. Mehr als ein Mal, bin ich ohne Schlüssel mit dem Hund raus gegangen. Aber Hauptsache, das Kind sitzt, satt, angezogen und zufrieden, in der Trage.

Und dieser elendige, unstillbare Hunger! Der vom Kind aber auch mein eigener. Manchmal stand ich nachts drei Mal in der Küche und habe irgendwelche Nüsse, Bananen oder Chips in mich rein gestopft.

Hatte ich noch vor der Geburt riesige Träume gehabt, was ich alles machen und erreichen wollte, schrumpften die Ziele und Vorstellungen zusammen wie alte Luftballons. Wie oft saß ich erschöpft neben meinem Kind und wollte eigentlich nur ausruhen.

Und trotzdem, irgendetwas gab mir Energie, immer wieder doch etwas zu tun.

Doch einen Blogartikel zu schreiben. Doch ein bisschen zu Tanzen. Doch weiter das Buch zu überarbeiten. Als ich an Weihnachten das vergangene Jahr Revue passieren ließ, war ich doch erstaunt, was ich da alles geschafft hatte:

Über 40 Blogartikel tummelten sich auf meiner Webseite Histaminarm glücklich. Zwei Videokurse waren online gegangen, die ich in winzigen Pausen, wenn mein Baby schlief, aufgenommen hatte. Mein Kochbuch hatte ich komplett in Eigenregie veröffentlicht (zugegeben, statt April war es August, aber besser spät als nie).

Wie also ist es möglich, dass ich all das geschafft habe ohne reguläre Kinderbetreuung mit einem Baby und einem Hund?

Ich verrate es dir: Mit absoluter Hingabe und einer Vision. An meiner Tür hängt ein Visionboard, sodass ich täglich unbewusst oder bewusst sehe, was ich mir wünsche. Dazu hatte ich Anfang 2020 einen Plan entworfen (der zum Glück großzügig kalkuliert war) und demnach wusste ich meist genau, was ich zu tun hatte wenn meine Hände frei waren. Für jeden Monat hatte ich ein grobes Monatsziel. Sonntags Abends überlegte ich kurz, welche 2-3 Aufgaben ich in der kommenden Woche erledigen wollte. Ich ließ immer ein paar Abende unverplant, da ich nie wusste, wie weit ich Zeit haben würde. So war es meist gut möglich, die geplanten Aufgaben zu schaffen. Das Wort Perfekt strich ich komplett aus meinem Wortschatz. „Better done than perfect“, sagte ich mir immer dann, wenn ich unzufrieden mit dem Ergebnis war und gerne weiter stundenlang an einer Sache zugebracht hätte.

Ich merkte, dass ich ganz kleinschrittig planen musste.

Also zum Beispiel 3 Seiten überarbeiten. Oder den Newsletter schreiben. Wenn dann noch Zeit und Energie übrig war schaffte ich natürlich mehr. Aber nichts ist frustrierender, als eine To-Do-Liste, die immer länger wird.

Oft stand ich auch vor dem Problem, dass Dinge, die ich gerne tun wollte, nicht ohne Kinderbetreuung möglich waren. Aber dann fragte ich mich, wie ich es vielleicht anders machen könnte. Manche Ideen strich ich auch ganz aus meinem Plan. Schließlich soll der Traum nicht darin ausarten, ständig Stress zu erzeugen.

Und so, in einem Tempo in dem Schnecken von Salat zu Salat kriechen, tat sich dann doch einiges.

Also, wenn du einen Traum hast gib nicht auf. Sondern überlege dir, wie es funktionieren könnte. Und dann leg los.

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