Die ersten knackig heißen Tage liegen diese Woche hinter uns. Und wenn die Temperaturen steigen, wirken die nächste Eisdiele oder die Eisabteilung im Supermarkt umso verlockender.
DOCH IST EIS BEI HISTAMININTOLERANZ ÜBERHAUPT VERTRÄGLICH? ODER SOLLTE MAN ES BESSER SELBST ZUBEREITEN?
Pauschal kann ich diese Frage natürlich nicht beantworten. Aber ich möchte dir einige Hinweise geben. So kannst du leichter entscheiden, welches Eis du probierst und welches lieber nicht.
FANGEN WIR MIT GEKAUFTEM EIS AN. WORAUF SOLLTEST DU ACHTEN, WENN DU EINE HISTAMININTOLERANZ HAST?
Die Inhaltsstoffe im Eis können, je nach Sorte und Hersteller, stark variieren. Auf jeden Fall nicht histaminarm sind Sorten wie Erdbeere oder Schokolade, die histaminhaltige Geschmacksträger beinhalten. Histaminarme Geschmacksrichtungen wie Vanille, Yoghurt oder Kirsche sind also sinnvollerweise vorzuziehen, wenn du auf die Menge an Histamin in deiner Nahrung acht geben musst.
Aber abgesehen von der Geschmackssorte gibt es noch andere Inhaltsstoffe, auf die du achten kannst.
- Ei: Manche Eissorten enthalten Eigelb oder sogar Ei komplett. Hühnerei ist keine Histaminbombe, wird aber von manchen nicht gut vertragen und ist ein häufiges Allergen. Wenn du weißt, dass du Ei verträgst, solltest du dich nicht weiter daran stören, wenn es in dem Eis deiner Wahl vorhanden ist.
- Verdickungsmittel wie Johannisbrotkernmehl: Werden häufig im Eis verwendet. Johannisbrotkernmehl ist nicht ganz histaminarm. Verdickungsmittel können bei empfindlichen Menschen für Reaktionen sorgen. Aber auch hier gilt, nicht jeder ist gleich. Manche Betroffenen vertragen es (zumindest ab und zu).
- Lecithine, z.B. aus Soja: Sind nicht histaminhaltig. Aber Soja ist ebenfalls ein häufiges Allergen.
- Weitere Zusätze wie Aromen, Säuerungsmittel und Farbstoffe: Diese Zusätze werden meistens künstlich hergestellt und können für Reaktionen sorgen. Bei der Eisauswahl solltest du möglichst darauf verzichten. Gesund sind diese Stoffe sowieso nicht.
- Abgesehen davon solltest du, wenn du mit Laktose oder Fructose Probleme hast, schauen, wie viel du an Zucker, Obst und Milchprodukten verträgst. Laktosefreie oder Milchfreie (vegane) Eissorten gibt es auch immer öfter. Leider haben viele Betroffene ja nicht nur eine Unverträglichkeit oder Intoleranz.
Du siehst, es gibt ein paar Dinge zu beachten. Glücklicherweise gibt es mittlerweile schon einige natürlicher hergestellte Eissorten ohne künstliche Zusätze. Nicht nur Biohersteller, sondern auch immer mehr herkömmliche Firmen haben Eissorten im Sortiment, die wenige Inhaltsstoffe haben. Es lohnt sich also, die Packungen genauer unter die Lupe zu nehmen.
IM EISSALON KANN ES HILFREICH SEIN, NACH DEN INHALTSSTOFFEN ZU FRAGEN.
Eisdielen, die ihr Eis selbst frisch zubereiten haben oft tolle Produkte. In manchen Salons wird mit Eis aus vorgefertigten Pulvern/ Massen gearbeitet. Aber auch in diesem Fall sollte es möglich sein, sich die Inhaltsstoffe sagen zu lassen. Ich persönlich esse dann Eis, wenn ich weiß, dass ich nichts „wichtiges“ mehr vor habe und greife auf Sorten wie Joghurteis zurück.
WEM DAS ALLES ZU KOMPLIZIERT ODER ZU HEIKEL IST, DER KANN NATÜRLICH AUCH SELBST EIS HERSTELLEN.
Im Prinzip braucht man dazu auch nicht viel außer entweder Fruchtsaft (für Sorbet) oder etwas Quark, Joghurt oder Sahne, Zucker und ein paar wenig anderer Zutaten.
In meinem Kochbuch „Histaminarm glücklich – Histaminarme Rezepte für den Anfang“ findest du mein liebstes und simpelstes Rezept.
Jetzt wünsche ich dir einen guten Appetit!