Meine beste Anschaffung für das erste Jahr mit Baby
Das kennst du bestimmt auch. Bei manchen Dingen im Leben schlag ich mir mit der Hand an die Stirn. „Hätte ich das bloß vorher gewusst! Es wäre so viel leichter gewesen!“ Und das worüber ich heute schreibe, ist genau so eine Sache.
Aber ich fange mal von vorne an.
Nachdem wir den Kreissaal nach der Geburt verließen, wurde unser Kleiner in eines dieser praktischen, fahrbaren Babybettchen gelegt. Anfangs war er wohl noch so fertig, dass er es die ersten Stunden über sich ergehen ließ, darin zu liegen. Aber schon in der ersten Nacht war er so unruhig, dass ich ihn zu mir ins Bett holte.
Nur eng umschlungen in meinem Arm fand er zur Ruhe.
Die nächsten Tage beobachtete ich die anderen Eltern, wie sie ihre Kinder entspannt in diesen Bettchen durch die Gänge schoben. Mein Sohn wollte von dieser Idee allerdings so überhaupt nichts wissen. Er fing jedes Mal an zu weinen, sobald ich ihn ablegte. Also kuschelten wir einfach ganz viel.
Als wir dann nach Hause durften, hatte ich dann aber das Problem, dass nun niemand mehr Essen für mich vorbereitete. Zuhause musste so viel erledigt werden. Mein Sohn hatte von der Geburt einige Verletzungen und vermutlich Schmerzen. Jedenfalls weinte er fast ununterbrochen (außer beim stillen, da ging es). Ich konnte ihn nicht ablegen und übte mich noch im Handling eines Neugeborenen.
Kleinigkeiten wie Zähne putzen schienen plötzlich zu einer Mammutsaufgabe anzuwachsen.
Ich selbst war ziemlich fertig. Mir tat ebenfalls noch alles weh von der Geburt weh und der nicht vorhandene Schlaf katapultierte mich in den Zombiemodus. Mein kleiner weinte weiterhin ununterbrochen. Selbst auf dem Arm schrie er häufig. Was haben wir da getan? Dachte ein Teil von mir.
Kein Tag verging an dem ich nicht einen Heulanfall hatte (danke ihr lieben Hormone).
Keiner hatte mir vorher verraten, dass ein Neugeborenes SO viel weinen würde. Ich war echt ziemlich am Ende.
Nach einer Woche kam meine Freundin vorbei und lieh mir ein elastisches Tragetuch. Verzweifelt schaute ich sofort auf Youtube, wie man es bindet. Kaum hatte ich meinen Sohn in das Tuch gesetzt, gluckste er friedlich und schloß die Augen.
Ich konnte es kaum glauben und genoss das Gefühl seiner zarten Wange an meinem Brustkorb.
Auch nach einer Stunde war er noch friedlich. Innerlich jauchzte ich. Endlich konnte ich die Zähne putzen und mir etwas zu essen nehmen, ohne dass mein Freund dabei sein musste. Ich konnte sogar mit der Babytrage auf Toilette gehen. Was für ein Wunder!
Nach ein paar Tagen groovten wir uns ein. Allerdings waren wir für das Tuch zu ungeduldig. Mein Freund kam gar nicht damit klar und mich nervte es, es ständig neu zu binden, während der Kleine schon wieder lauthals schrie. Deshalb schafften wir uns zwei Tragen an. Eine Manduca und noch eine Marsupi. Die Marsupi war besonders praktisch, weil sie wirklich in Sekunden angelegt und absolut Anfänger geeignet war. Auch mein Freund und meine Eltern kamen ohne große Einweisung damit zurecht.
Im Kinderwagen fühlte sich mein Baby so überhaupt nicht wohl. Und da mein Hund natürlich in den Wald wollte, endeten die ersten Spazierversuche damit, dass ich den Kleinen im Wald aus dem Kinderwagen holte, weil er so arg weinte. Da stand ich nun mit einem weinenden Neugeborenen und einem ratlosen Colllie, der an mir hoch hüpfte und helfen wollte. Also probierte ich die Trage auch für die Spaziergänge aus und war überrascht, wie viel leichter es war, mit der Trage gassi zu gehen im Vergleich zum Kinderwagen. Der Kleine schlief für mindestens eine Stunde und ich hatte beide Hände frei und konnte sogar den zweiten Familienhund mitnehmen. Wir konnten also wieder in unseren geliebten Wald und die Stille dort genießen.
Die ersten 3-4 Monate lebte unser Sohn wirklich auf uns.
Da er allerdings wie ein genmutierter Kürbis am Wachsen war, brachte er schon pünktlich mit vier Monaten stolze acht Kilo auf die Waage. Mein Rücken litt ziemlich und die Marsupi war von ihrer Belastungsgrenze her bereits am Limit. Zu diesem Zeitpunkt machte ich mich auf die Suche nach einer Trageberatung, die mir half meine Manduca besser einzustellen. Sie zeigte mir, wie ich auf dem Rücken tragen konnte, ohne dass ich Hilfe brauchte, wenn der Kleine in die Trage gesetzt werden sollte. Außerdem konnte ich bei ihr bereits einige Tragen speziell für größere Babys (sogenannte Toddler Tragen) ausprobieren und verliebte mich direkt in die Buzzidil XL. Die schaffte ich mir, als er in die Größe 74 passte auch noch an und meine Schultern waren sehr erleichtert.
Mit der Zeit wurde die Länge, in der er die Trage brauchte, immer kürzer. Er lernte, auch im Bett oder Kinderwagen zu schlafen. #
Trotzem möchte ich auch jetzt, wo er schon 15 Monate alt ist die Trage nicht missen.
Sie passt in jede Tasche und hilft bei müden Beinchen. Ich habe die Hände frei und muss nicht permament schauen, wo er gerade herumwuselt. Wenn ich zu einem Arzt fahre wo es Treppen und keinen Kinderwagenstellplatz gibt ist die Trage Gold wert. Auch nach der Impfung beruhigt er sich darin ganz schnell. Und da unser Kinderwagen schon bei kleinen Mengen Schnee den komplett Streik antritt, ist die Trage auch bei Schneewetter unser liebster Begleiter.
Ich weiß, dass jedes Kind und jede Mama verschieden sind.
Es gibt Kinder, die sich in der Trage nicht wohl oder Eltern, die sich darin eingeengt fühlen. Für uns aber war die Trage ein Lebensretter. Sie hat dafür gesorgt, dass wir vor allem die ersten Wochen viel entspannter genießen konnten. Bei einem weiteren Kind würde ich ein Tuch direkt mit ins Krankenhaus nehmen (vorausgesetzt, es ist kein Kaiserschnitt geplant).
Das also war unsere Liebesode an die Babytrage. Weitere Lieblingsartikel von uns aus der Babyzeit habe ich hier aufgelistet.
Ich wünsche dir eine tolle Zeit mit deinem Baby. Machs gut.
P.S. Hier möchte ich dir meine geliebten Trage vorstellen:
Die Marsupi: Ist günstig in der Anschaffung und absolut leicht anzulegen. Allerdings ist sie nur für die ersten Monate geeignet, da die Klettverschlüsse nicht so belastbar sind und die Schultern nicht abgepolstert werden. Meine Größe S passte übrigens (etwas knapp) sogar meinem Freund und meinen Eltern, die alle deutlich größere Konfektionsgrößen tragen. Hier findest du die marsupi Babytrage und Neugeborenen-Trage, Classic (aus reiner Bio-Baumwolle), Version 2.0 (grey/ grau, S/M) auf Amazon
Die Manduca: Die manduca First Babytrage > PureCotton Dark Grey < Ergonomische Babytrage I Bio-Baumwolle I Neues Stoff-Finishing (Soft & Fusselfrei) Bauch- Hüft- und Rückentrage für Kinder von 3,5-20kg, grau ist belastbar bis 20 Kilo und durch den Neugeboreneneinsatz schon ab ca. 4 Kg benutzbar (am Besten du schaust direkt bei dem jeweiligen Modell). Durch die vielen Gurte und Schnallen kann man sie prima an verschiedene Personen anpassen und auch sehr bequem auf dem Rücken tragen. Der Bauchgurt ist sehr breit und angenehm abgepolstert. Einziges Manko: Die vielen Schnallen können anfangs etwas verwirrend sein.
Die Buzzidil XL: Buzzidil Kleine Raupe – mitwachsende Tragehilfe für Babys und Toddler – Größe XL von 8-48 Monaten | Bauchtrage, Rückentrage & Hüftsitz | Fullbuckle Babytrage mit Schließen ohne Binden ist eine total tolle Trage. Es gibt verschiedene, wunderschöne Designs, passend für jeden Geschmack. Die Trage ist ab ca. Größe 74 geeignet und durch die breiten Schulterpolster und die an Rücken des Babys höhenverstellbaren Schultergurte verteilt sie das Gewicht von schwereren Babys sehr gut. Der einzige Nachteil ist für mich der etwas zu schmal abgepolsterte Hüftgurt. Zum Glück gibt es dafür allerdings Erweiterungen.
Noch ein Tipp. Wem die Tragen als Neuanschaffung zu teuer sind, der kann sie zum ausprobieren entweder leihen oder gebraucht kaufen. Bei Vinted, Ebay Kleinanzeigen oder in diversen Facebookgruppen wird man in der Regel schnell fündig.
Zwei meiner vier Tragen/ Tragetücher habe ich gebraucht gekauft und lustigerweise sind das die, dich ich am meisten benutze. Gebraucht kaufen spart nicht nur Geld sondern ist auch nachhaltiger. Vor dem Kauf solltest du dich allerdings vergewissern, dass die Tragehilfen keine Mängel haben, die die Sicherheit deines Babys beeinflussen würden (z.B. große Löcher oder defekte Schnallen oder Gurte)!
Hinweis zum Schluss: Dieser Blogartikel enthält Affiliate Links.