Regelmäßig kann man die Begriffe Intoleranz und Allergien gemeinsam lesen. Auch in meinem Blog zähle ich sie häufig zusammen auf. Aber biologisch betrachtet, handelt es sich hier um zwei ganz verschiedene Prozesse im Körper. Im folgenden möchte ich vereinfacht erklären, wie verschieden die Prozesse eigentlich sind.
WO ALSO LIEGT DER UNTERSCHIED ZWISCHEN EINER ALLERGIE UND EINER NAHRUNGSMITTELINTOLERANZ?
Eine Allergie ist immer eine Reaktion des Immunsystems auf einen (vermeintlich) schädlichen Stoff. Also z.B. auf Pollen, ein Lebensmittel, Staub, Tierhaare oder ähnliches. Der Körper hat diesen Stoff als negativen Reiz abgespeichert. Wenn man mit diesem Stoff Kontakt hat, kommt es zu einer allergischen Reaktion. Das Immunsystem versucht, den Eindringling loszuwerden. Zum Beispiel durch vermehrte Schleimbildung in Nase und Mund. In ganz argen Fällen kann es sogar zu einem anaphylaktischen Schock kommen. Dieser ist unter Umständen lebensbedrohlich.
Bei einer Intoleranz dagegen handelt es sich in der Regel um eine Enzymabbauschwäche. Der Körper produziert nicht genug Enzyme, um z.B. Frucht-, oder Milchzucker abzubauen. Dadurch entstehen vor allem im Darm „Lebensmittelabfälle“, die nicht richtig verstoffwechselt werden können und so für Beschwerden sorgen. Die Ursache kann genetisch sein oder durch eine nicht intakte Darmschleimhaut (Leaky Gut genannt) oder Nährstoffmängel ausgelöst werden.
ALSO HAT EINE HISTAMININTOLERANZ NICHTS MIT ALLERGIEN ZU TUN?
Jein. Eine Histaminintoleranz ist grundsätzlich eine Intoleranz durch einen Enzymmangel. Da aber Histamin nicht nur durch Lebensmittel in den Körper gelangt, sondern dort auch selbst hergestellt und freigesetzt werden kann, gibt es Menschen, die genug Enzyme haben und trotzdem an einer Histaminintoleranz leiden. Das kann der Fall sein, wenn zu viele fäulnisbildende Bakterien den Darm besiedeln oder die Mastzellen zu viel und zu oft Histamin ausschütten. Mehr Infos über die Ursachen einer Histaminintoleranz habe ich in diesem Blogpost erklärt.
Eine echte allergische Reaktion sorgt immer dafür, dass Histamin freigesetzt wird. Deshalb haben starke Allergiker teilweise auch Beschwerden mit zu viel Histamin in der Nahrung, weil ihr Körper nicht mehr hinterher kommt mit dem Histamin abbauen. Vor allem in der Hochsaison der Allergene (z.B. Pollen) kann es also hilfreich sein, wenn die Menge an Histamin in der Nahrung reduziert wird für diese Zeit.
WO LIEGEN DIE GEMEINSAMKEITEN ZWISCHEN EINER ALLERGIE UND EINER INTOLERANZ?
In beiden Fällen bedeutet es für den Körper Stress, wenn Nahrung mit unverträglichen oder allergischen Bestandteilen zugeführt wird. Und tatsächlich haben sowohl die Unverträglichkeit als auch die Allergie häufig eine Ursache (oder Verschlechterung) durch einen mitgenommenen Darm. Dementsprechend profitieren fast alle Betroffenen von einer gesunden Ernährung und Darmaufbau. Denn ein Großteil des Immunsystems sitzt im Darm. Auch emotionaler Stress kann in beiden Fällen die Symptomatik verschlechtern. Und leider haben viele Menschen nicht nur eine Allergie oder Intoleranz sondern eine Kombination daraus.
Dementsprechend ist es immer sinnvoll, nicht nur eine Symptomatik zu behandeln sondern den Menschen und seine Beschwerden ganzheitlich zu betrachten.
ZU GUTER LETZT MÖCHTE ICH NOCH AUF DEN BEGRIFF UNVERTRÄGLICHKEIT EINGEHEN.
Der Begriff Unverträglichkeit wird meist als Synonym für Intoleranz benutzt. Er wird teilweise auch verwendet, um zu Bezeichnen, wenn Menschen zwar mit Symptomen auf ein Lebensmittel reagieren, aber keine Allergie oder Enzymmangel nachgewiesen werden kann.
Viele Menschen reagieren z.B. empfindlich auch Gluten, Weizen oder Milchprodukte. Manchmal spricht man dann auch von einer Glutensensivität. Das ist übrigens nicht zu verwechseln mit einer Zöliakie, bei der es sich um eine Autoimmunerkrankung handelt.
Das wäre es für heute zum Thema Allergien und Intoleranzen.
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