Teil 3 Herausfinden, ob du Histaminintoleranz hast – Labortests

Hallo,

ich hoffe es geht dir gut. Nachdem ich in dem letzten Wochen schon ein paar Zeilen zu Symptomen und Arztbesuchen geschrieben habe, will ich mich heute einem etwas umfassenderen Thema widmen: Den Labortests.

Labortests gibt es hunderte und ich kann sicher nicht alle hier aufführen. Aber ich habe versucht, die für dich möglicherweise wichtigsten herauszusuchen.

Bitte bedenke, dass jeder Labortest Geld kostet. Nicht alle Ärzte untersuchen alles und nicht jeder Test wird von der Krankenkasse übernommen. Teilweise hängt es natürlich auch von deiner Symptomatik ab, welche Untersuchungen gemacht werden.

Jetzt lass uns gleich loslegen.

DIESE LABORTESTS SIND BEI HISTAMININTOLERANZ MÖGLICHERWEISE INTERESSANT:

DAO im Blut:

Die Diaminooxitase ist ein Enzym, das Histamin vor allem im Darm abbaut. Ist zu wenig davon vorhanden oder ist sie nicht ausreichend aktiv, kann der Körper durch Nahrung zugeführtes Histamin nicht ausreichend abbauen und es kann zu Symptomen einer Histaminintoleranz kommen. Gemessen wird der DAO-Wert im Blut. Allerdings kann dieser Wert anders sein als der Wert im Darm. Wenn die Darmschleimhaut nicht optimal ist, produziert sie möglicherweise auch weniger DAO.

Ein niedriger DAO-Wert bedeutet, dass eine Hit wahrscheinlich ist. Ein normaler DAO-Wert dagegen schließt alleine eine Histaminintoleranz nicht aus. Das liegt daran, dass z.B. durch Allergien, eine Mastzellenerkrankung oder eine Fehlbesiedelung im Darm vermehrt Histamin gebildet werden kann und es außer der DAO noch andere Abbauwege im Körper für Histamin gibt.

Viele Tests messen nicht die tatsächliche Aktivität der DAO sondern ermitteln diese lediglich aus der vorhandenen Menge. Das bedeutet aber, dass bei solchen Tests trotz ausreichend vorhandener DAO eine DAO- Abbauschwäche möglich ist!


Histamin im Stuhl:

In einer Stughlprobe wird der Histaminwert gemessen. Allerdings ist dieser Wert nur zusammen mit anderen Werten (Histamin Urin, DAO-Aktivität) wirklich aussagekräftig. Denn der Histaminwert kann sich z.B. auch erhöhen, wenn sich zu viele Fäulnisbakterien im Darm angesiedelt haben. Ein erhöhter Wert bedeutet aber zumindest, dass du mehr Histamin im Stuhl hast als normalerweise üblich. Es sagt aber nichts darüber aus, ob es zu viel für deinen Körper ist oder ob du schlecht auf Histamin reagierst.

Methylhistamin im Urin:

Auch dieser Test ist alleine nicht besonders brauchbar. Er verrät nur, dass aktuell viel Histamin ausgeschieden wird. Wieso es zu so viel Histamin gekommen ist (Ernährung, Allergie, Abbaustörung…) sagt der Test alleine nicht. Außerdem erhöht z.B. auch der Konsum von viel Eiweiß den Wert.

Allergietest im Blut:

Bei diesem Wert wird das Blut auf IGE Antikörper auf mögliche Allergene hin untersucht. Wenn vermehrt Antikörper vorliegen, lässt das auf eine echte Allergie schließen.

Allergie Pricktest über die Haut:

Mit einem Prick-Test kann der Allergologe verschiedene Stoffe auf die Haut auftragen. Wenn die Haut reagiert, deutet das auf eine echte Allergie hin.

Bei jedem Pricktest wird auch Histamin aufgebracht. Dieser Punkt MUSS reagieren, damit der Test aussagekräftig ist. Mittlerweile nimmt man es allerdings als Indiz auf eine mögliche Überempfidlichkeit auf Histamin, wenn dieser Punkt nach einer Stunde nicht deutlich nachgelassen hat.

Gentests auf Histaminintoleranz:

Hier werden bestimmte DNA Abschnitte auf Varianten hin untersucht, die dazu führen, dass der Körper weniger Histamin abbauen kann (DAO, HNMT). Es geht also um eine genetisch bedingte Histaminintoleranz. Allerdings steckt die Genetik noch in den Kinderschuhen. Genabschnitte können z.B. aktiv oder inaktiv sein und dementsprechend für Enzyme kodieren oder eben auch nicht.


Nährstoffe (Vitamin D, Eisen, Zink, Kupfer, B6, B12)

Ein starker Nährstoffmangel kann dazu führen, dass nicht ausreichend Enzyme (DAO, MAO, HNMT) produziert werden können. Deshalb kann es sinnvoll sein, zu untersuchen, ob ein Mangel z.B. an B6 vorliegt.

Schilddrüsenwerte:

Die Schilddrüse beeinflusst nicht direkt eine Histaminintoleranz. Aber ein ausgeglichener Hormonhaushalt unterstützt das Wohlbefinden und die Selbstregulationsfähigkeit der Körpers. Vor allem bei ständiger Müdigkeit, Antriebsschwäche, Haarausfall und Gewichtszunahme sowie kalten Händen und Füßen wird der Arzt möglicherweise die Werte auf eine Schilddrüsenunterfunktion hin untersuchen.

Weibliche Hormone:

Man hat festgestellt, dass Frauen deutlich häufiger von einer Histaminintoleranz betroffen sind. Ein Grund dafür sind die schwankenden, weiblichen Hormone. Bei Wechseljahres- oder Zyklusbeschwerden kann es sinnvoll sein, hier genauer hinzusehen. Wichtig ist vor allem immer die Relation der Hormone zueinander. Progesteron und Östrogen sollten möglichst immer gleichzeitig gemessen werden. Wenn die Frau noch einen Zyklus hat, ist zu bedenken, dass die Werte im laufe des Monats schwanken.


Laktose Atemtest, Fructose Atemtest, Zöliakietest:

Diese Tests können abklären, ob weitere/ andere Unverträglichkeiten vorhanden sind.



Das waren jetzt nur einige Tests die im näheren Bezug zur Histaminintoleranz stehen. Weitere interessante Tests stelle ich dir in nächster Zeit vor. Das Fazit für heute lautet: Die Tests liefern alle lediglich Hinweise, schließen eine Histaminintoleranz aber nie 100% aus. Alle zusammen können sie jedoch brauchbare Hinweise liefern.

Wenn du mehr wissen willst über die Aussagekraft der hier genannten Tests findest du tolle Infos wie immer auf der Sighi-Webseite.

https://www.histaminintoleranz.ch/downloads/2019-11-09_Vortrag_HIT-Diagnose_(online).pdf



Machs gut und hab eine schöne Woche.

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