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Wie meine Schwangerschaft mit Histaminintoleranz verlief

Für viele histaminintolerante Frauen ist das Thema Schwangerschaft mit Histaminintoleranz ein wichtiges Thema. Wer sich Kinder wünscht, der hofft natürlich darauf, dass es klappt mit dem Schwanger werden. Außerdem will wahrscheinlich jeder, dass die Schwangerschaft gut verläuft und das Baby sich gesund entwickelt. Deshalb möchte ich heute mal über meine Erfahrungen berichten.

DIE HISTAMININTOLERANZ SOLL WÄHREND DER SCHWANGERSCHAFT (NACH CA. 12 WOCHEN) OFT BESSER WERDEN.

Das liegt daran, dass das Enzym DAO zum Schutze des Embryos während einer Schwangerschaft deutlich ansteigt. Da es allerdings verschiedene Ursachen für eine Histamintoleranz gibt und nicht jede Betroffene zu wenig DAO hat, kann auch die Verträglichkeit nicht pauschal vorher gesagt werden.

Ich zum Beispiel hatte immer genug DAO. Bei mir war bzw. ist die Hit wohl durch mehrere Ursachen entstanden. Meine Mastzellen waren etwas überaktiv, ich hatte echte Allergien und einen „Leaky Gut“ (eine „löchrige“ Darmschleimhaut). Meine Hormone waren aus dem Lot geraten und mein Immunsystem reagierte über. Deshalb wurde meine Histaminintoleranz zunächst nicht besser. Gegen Ende der Schwangerschaft konnte ich dann aber wieder einige histaminhaltige Lebensmittel vertragen. Das lag jedoch nicht an der Schwangerschaft, sondern daran, dass die Therapie (die zu dem Zeitpunkt schon fast 3 Jahre lief) anfing, immer besser zu greifen.

MEINE ERFAHRUNGEN UND DER AUSTAUSCH MIT ANDEREN SCHWANGEREN (MIT UND OHNE HIT) ZEIGT, DASS DIE SCHWANGERSCHAFT BEI JEDER FRAU ANDERS VERLÄUFT UND DASS DIE HISTAMININTOLERANZ NICHT UNBEDINGT EINE ROLLE DABEI SPIELT, WIE GUT ES DER FRAU GEHT.

Ich habe mehrere Freundinnen ohne Histaminintoleranz, die weitaus mehr Symptome oder Komplikationen hatten, als ich.

Aber ich fange mal von vorne an.

Als ich vor sechs Jahren auf die Histaminintoleranz kam, hätte ich wahrscheinlich nicht mal schwanger werden können. Wie ich in diesem Artikel beschrieben habe, litt ich unter deutlichem Untergewicht und hatte, nachdem ich die Pille abgesetzt hatte, über einen Jahr keinen Zyklus. Danach dauerte es ein weiteres Jahr, bis sich der Zyklus wieder halbwegs eingependelt hatte. Ich war zu dem Zeitpunkt sehr schwach und konnte fast nichts mehr essen.

Ich habe mich damals angefangen um meine Gesundheit zu kümmern und wurde, ganz langsam, wieder stabiler. Im Rahmen meiner Behandlung habe ich entgiftet, entsäuert und den Darm aufgebaut. Somit stand ab einem gewissen Punkt einer Schwangerschaft nichts mehr im Wege und es klappte deutlich schneller als ich erwartet hatte. Ich kann wirklich jeder Frau (nicht nur denen mit Unverträglichkeiten) empfehlen, sich vor der Schwangerschaft um ihre Gesundheit zu kümmern. Denn ein Baby zum wachsen zu bringen ist anstrengend. Meine Frauenärztin sagte immer „Ihr Körper leistet Höchstarbeit“, wenn ich sagte, dass ich viel mehr Schlaf brauche, als sonst.

Während der Schwangerschaft war ich weiter in Behandlung beim Heilpraktiker. Neulich habe ich euch von der Kinesiologie erzählt. Sie hat mir auch während der Schwangerschaft geholfen, gesund mein Kind auszutragen. Mein Körper wollte in dieser Zeit vor allem Nährstoffe und homöopathische Mittel, die die Organe wie Darm, Lymphe, Gebärmutter etc. Unterstützen. Größere Reinigungen standen dagegen nicht auf dem Programm. Denn der Körper braucht die Kraft in der Schwangerschaft für das Wachstum des Babys. Außerdem ist es nicht sinnvoll, in dieser Zeit Gifte zu mobilisieren, die dann womöglich im Kreislauf des Babys landen.

JEDENFALLS HATTE ICH BIS AUF KLEINE ZIPPERLEIN WIE MÜDIGKEIT, LEICHTER ÜBELKEIT AM ANFANG ODER MAL ETWAS SODBRENNEN EINE WIRKLICH GUTE SCHWANGERSCHAFT.

Zwei Monate vor der Geburt habe ich noch einen Tanzauftritt bei über 30 Grad mitgemacht (und ja, das war anstrengend) und am Tanzunterricht habe ich noch bis 3 Wochen vor dem Entbindungstermin teilgenomment. Mit den Hunden war ich täglich spazieren und sonst habe ich einfach darauf gehört, was mir gut tut.

MEINE GYNÄKOLOGIN RIET MIR VON ANFANG AN, DASS ICH VON ALLEM MÖGLICHST EIN BISSCHEN ESSEN SOLLTE.

Das sagt sich natürlich leicht, wenn man selbst keine Unverträglichkeiten hat. Ich war zu diesem Zeitpunkt zum Glück schon nicht mehr so empfindlich wie zwei, drei Jahre zuvor. Ich habe hauptsächlich histaminarm gegessen, aber ansonsten versucht, abwechslungsreich zu essen. Ich vertrage mittlerweile auch wieder so viel Obst und Gemüse, dass mir meine Ernährung nicht mehr wirklich eingeschränkt vorkommt. Im Sommer habe ich selbst Gemüse angebaut (da hatte ich ja noch Zeit) und mir viele, bunte Salate gemacht. Deshalb hatte ich nicht das Gefühl, dass mein Kind einen Mangel haben könnte.

Ansonsten habe ich mehr darauf gehört, was ich für Gelüste hatte. Bei mir waren das vor allem Milchprodukte, Maisprodukte und (lustigerweise) Rindswürstchen. Normalerweise mache ich um solche Würstchen nämlich freiwillig einen Bogen. Ich war also achtsam, aber nicht mehr so vorsichtig wie sonst. Auf jeden Fall wollte ich aber vermeiden, dass es mir richtig schlecht geht, denn das ist für die Schwangerschaft gewiss auch nicht hilfreich.

Zwei „Anfälle“ hatte ich bei Reisen. Während einem Hotelurlaub war ich zwar recht vorsichtig, trotzdem hatte ich erst einen Hautausschlag und dann, von einem Tag auf den anderen dermaßen geschwollene Augen, dass ich kaum mehr sehen konnte. Meine Familie bekam Angst, dass ich kurz vor einem allergischen Schock stehen, und etwas mit dem Baby passieren könnte. Ich hatte dann tatsächlich etwas Angst, die letzten zwei Urlaubstage zu essen und habe nur noch frisches Obst, Salat und Reis gegessen. Zum Glück klangen die Symptome dann schnell ab und alles war in Ordnung.

Bei einem Wochenendtrip habe ich auch etwas nicht vertragen und dann ziemlich erbrechen müssen. Das fand ich natürlich nicht lustig. Aber auch das ging nach ein paar Stunden vorbei. Ich hatte aber den Eindruck, dass mein Körper mir da ziemlich deutlich gemacht hat, was ihm gerade nicht gut tut.

INSGESAMT JEDENFALLS KANN ICH NUR SAGEN, DASS ICH NATÜRLICH LANGSAMER GEMACHT HABE ALS SONST, ABER AN SICH EINE SCHÖNE SCHWANGERSCHAFT HATTE.

Du siehst also, man kann auch mit Histaminintoleranz eine gute Schwangerschaft haben und ein gesundes Baby bekommen. Ich möchte dich aber dazu ermutigen, dass, wenn du weißt, dass du in absehbarer Zeit Kinder möchtest, dich deiner Gesundheit widmest. Denn wenn das Kind erst mal da ist, wirst du alle Kraft brauchen, es zu versorgen und dich in die Mutterschaft hineinzufinden. Und umso besser es dir dann geht, umso mehr wirst du diese wunderbare Zeit auch genießen können.

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